Hitzdorf (2959), poln.:
Objezierze
Dorf,
ursprünglich: Hessendorp
Lage
Geographische
Koordinaten: 53°05'00“ N, 15°33‘08“ E
Ca. 10 km nordwestlich von
Marienwalde/Bierzwnik, zwischen dem Buckow- See und Boviser
See
Geschichte
Hitzdorf liegt auf der Wasserscheide des
Kreises: nordwestwärts fließen die Wasser zur Ihna hin, südostwärts fließen sie
zur Drage.
Es gibt vorgeschichtliche Bronzefunde, die erste
Erwähnung Hitzdorfs erfolgt 1337 als Klosterdorf zu Marienwalde, dann zum Amt
Marienwalde gehörig.
Um Hitzdorf stand es gut, sie hatten
überdurchschnittliche Bodenergiebigkeit durch die Lage im Grundmoränengebiet.
Generell herrscht der Findlingsbau bei Wohnhaus und Stall vor.1840 zählte es 49
Häuser mit 309 Einwohnern, 1930 waren es 516 Einwohner.
Silke
Lüders berichtet 2010:
Der Bukow- See hieß nur Heyn´s See.
Zur Familie Heyn gehörte auch der Klönsee und das Land auf der Kippspitze, das
ist die Landzunge bzw. Halbinsel im Bukow- See.
Der Boviser See gehörte meinem Opa Helmut Meyer, er wurde im
Dorf eigentlich nur Meyer´s See genannt.
Am Weg nach
Augustwalde lag die Mühle von Bienert, etwas zurück hinter dem Wohnhaus der
Familie, recht dicht am Buckow See. Es war das letzte Gebäude auf der linken Seite.
Sie ist auch auf dem Messtischblatt eingezeichnet. Sie ist 1945 ausgebrannt,
Reste haben aber 1967 noch gestanden. (Internetseite Lüders: siehe Reisebericht
Boenke unter Bewohner - Berichte - Reise 1967 Boenke, weitere Fotos unter
Hitzdorf - alte Fotos). Die Mühle soll 1862 erbaut worden sein, sie konnte mit
Windkraft und über Motor betrieben werden und hatte eine Kapazität von ca. 0,5
Tonnen. Der Müller Hermann Bienert wurde 1945 in Hitzdorf von den Russen
erschossen.
Frau und Tochter sind
nach der Flucht in Schleswig-Holstein gelandet, inzwischen aber beide schon
verstorben.
Wirtschaft
Landwirtschaft
Heute
Im
Jahre 2007 lebten in Objezierze 372 Einwohner
Sehenswürdigkeiten
Kirche „St. Joseph Maria” aus dem Jahr 1852/53
▲Schulzenamt Gasthof
Fritz Ihlenfeld, Schule, Kirche; Ansichtskarte 1900 gelaufen (AA)
▲Ziegelei, Seepartie,
Teilansicht, Gasthof und Kolonialwaren G. Kraft Inh. Otto Bartz;
Ansichtskarte 1930
gelaufen (Sammlung JU)
▲Gasthof Erdmann,
Kriegerdenkmal, Seepartie; Ansichtskarte 1930er Jahre (AA)
Johannes Meyer aus
Hitzdorf erinnert sich an die Personen:
Dietrich Hacker und
Erhard Meyer mit den Hunden Ajax (Dobermann von Hacker) und Flocki
(Terrier von Meyer).
Auf dem Gedenkstein
für den Krieg 1914/18 steht:
Vergiss mein Volk /
die teuren Toten nicht
Sie gaben ihr alles /
ihr Leben, ihr Blut.
Sie gaben es hin /
für uns mit heiligem Mut.
Es starben
den Heldentod im Weltkrieg 1914-1918
(es folgen Namen)
▲Gasthaus und
Kolonialwarenladen Kraft, Schule, Denkmal 1914/18, Kirche, See;
Ansichtskarte ca.
1918 (Sammlung JU)
▲Bienertsche Mühle; Fotografie 1942
(AA)
▲Kirche, Gasthof
Hermann Erdmann; Ansichtskarte ca. 1910 (Sammlung JU)
▲Kirche; Ansichtskarte
ca. 1930 (Sammlung JU)
▲Ansichtskarte von
Hitzdorf und Kleeberg, ca. 1910, nicht gelaufen.
Neben den
drei bekannten Motiven, der Ziegelei, der Hitzdorfer Kirche und dem Bahnhof
Kleeberg,
sind besonders die beiden oberen Aufnahmen interessant. Rechts vom
Gasthaus
Ihlenfeld, das später von der Familie Erdmann übernommen wurde, ist noch
der Giebel
vom Saalanbau zu sehen. Der rote Backsteinanbau wurde nach dem Krieg
abgerissen.
Das Bild daneben zeigt eine Innenansicht von diesem Saal. Heute wird der
Gasthof als
Wohnhaus genutzt. (SL) (Sammlung JU)
Silke Lüders hat über
das Dorf und die Gegend von Hitzdorf eine spezielle
Internetseite erstellt.