Schönow (2760), poln.: Sieniawa
Vorwerk,
Gut
Lage
Geographische
Koordinaten: 53°13'22“ N, 15°47‘49“ E
Geschichte
Waldfried Schnabel, jüngster
Sohn des letzten Gutsbesitzers, berichtet:
„Nach den
Erzählungen meines Vaters wurde Schönow am Ende des 19. Jahrhunderts von der
Witwe des ehemaligen Landrates Kothe zugekauft, die
schon die beiden Waldgüter Hertelsau und Luisenau (ca. 12 km südlich von Neuwedell) besaß. Mit
Schönow sollte für ihren Sohn eine Existenz geschaffen werden. In Schönow wurde
kräftig investiert. So sollen in die Renovierung des Gutshauses allein 300.000
Goldmark geflossen sein. Der Sohn machte aber Karriere bei der
Provinzialregierung, zuletzt als Regierungsvizepräsident, und Schönow wurde von
der Landgesellschaft „Eigene Scholle“ in Frankfurt/Oder aufgekauft. Diese
siedelte 9 Bauern an den Kunststraßen nach Nemischhof,
Kallies und Fürstenau an (Krause, Putsch, Weber,
Hertzberg, Kohn, Weilandt, Prochnow?, Fenske? und Utecht?).
Darunter waren vor allem ausgediente Unteroffiziere, die in einen zivilen Beruf
übergeleitet wurden.
Das Restgut mit
178 ha von ehemals 405 ha kaufte der Land- und Gastwirt Ferdinand Schnabel aus
Krebsjauche (12 km südlich von Frankfurt/Oder, heute Wiesenau).
Sein Sohn Erich Schnabel übernahm in Jahre 1916 mit 28 Jahren das Gut. Durch
intensive Bewirtschaftung konnte er vom Gut Brückgut Acker, Wiesen und Wald
zukaufen. 1945 gehörten zu Gut Schönow 296 ha, davon 200 ha Acker (150 ha
Weizenboden, 50 ha Roggenboden), 23 ha Wiesen und 73 ha Wald. Der Betrieb wurde
intensiv bewirtschaftet mit bis zu 45% Hackfruchtanteil, Pflanzkartoffel- und
Saatgutvermehrung und intensiver Viehhaltung (Kühe und Schweine).“
Wirtschaft
Umfangreiche Land- und Forstwirtschaft
Heute
Im Jahre 2007 lebten in Sieniawa 43
Einwohner. Es hat dort Viehzucht (Rinder und Schweine) gegeben, auch eine Champignonzucht. Das alles ist zum Erliegen gekommen.
▲Wohnhaus vom Garten
aus, Garten, Kuhstall, Allee; Ansichtskarte, gelaufen 1909 (JU)
▲Wohnhaus von vorn (07/2010,
JU)
▲Kuhstall (07/2010, JU)
▲Kuhstall innen (07/2010,
JU)
▲Schweineställe (07/2010,
JU)