Allgemeines
zu den Ortsbeschreibungen
Für
jeden genannten Wohnplatz lesen Sie die Geschichte und kurz auch den heutigen
Stand.
Im Kreis Arnswalde gab es rund 350 Orte,
Gemeinden und Wohnplätze, mit kleinen zugehörigen Hofstellen usw. deutlich mehr
als 1.000, die aber rein zahlenmäßig und auch mangels Informationen nicht
berücksichtigt werden können. Es wurden auch Plätze aufgenommen, die teils
schon weit vor 1945 nicht mehr besiedelt waren, aber in der Literatur
vorkommen, oder die im Zusammenhang mit der Ahnenforschung auftauchen, z.B.
Malmaison bei Steinbusch. Auf den folgenden Seiten sind sie übersichtlich, nach
Städten und Landgemeinden aufgeteilt, beschrieben. Die Reihenfolge ist immer
alphabetisch gewählt.
Auf den Seiten sind Informationen und Bilder
aus den Städten, Dörfern und anderen Siedlungen des Kreises Arnswalde
wiedergegeben. Es ist jeweils der Ortsname auf Deutsch angegeben, danach folgt
eine 4- stellige Zahl in Klammern, sie gibt die Nummer des jeweiligen
Meßtischblattes an, auf welchem der Ort zu finden ist, gefolgt vom heutigen
Ortsnamen auf Polnisch.
Es folgt die Angabe der geographischen
Koordinaten in Grad/Minuten/Sekunden. Sie hilft, mittels GPS die Positionen
leichter zu finden. Viele dieser Angaben wurden selbst ermittelt, andere von fremden
Quellen übernommen (Stichprobenprüfung). Außerdem gibt es Entfernungs- und
Richtungsangaben als Finde- Hilfe für eine konventionelle Suche auf den
Meßtischblättern. Alle Angaben beziehen sich immer auf die jeweilige ungefähre Ortsmitte.
Die Texte und Bilder stammen aus
unterschiedlichsten Quellen. Viele Ortsbeschreibungen sind aktualisierte Kurzfassungen
u.a. aus den Büchern „Wanderungen und Streifzüge durch den Kreis Arnswalde“ und
„Die Besiedelung des Kreises Arnswalde“ von W. Schumacher, teils aus dem
Heimatgruß-Rundbrief (HR), teils aus eingesandten Quellen.
Die abgebildeten Karten-Ausschnitte sind von
heute nicht mehr erhältlichen, farbigen Meßtsichblättern aus dem Nachlass von
Wolfgang Palm angefertigt. Er hat diese Karten aus den 1940/50er Jahren teils
weiter coloriert, insbesondere aber mit handschriftlichen Ergänzungen geografischer
und historischer Art versehen. Sie sind hier nicht im gleichen Maßstab
abgebildet. Hilfe sind in allen Fällen die Gitternetzlinien im Abstand von
1.000 Metern.
Schlichtweg unmöglich ist es, an dieser
Stelle für die Orte des Kreises jeweils die ganze Geschichte zu schreiben. Das
haben unsere Vorfahren (Schumacher, Berg, Mörke, Palm u.a.) bereits sehr
umfangreich getan, darum verweisen wir an dieser Stelle auf die entsprechende
Literatur. Oder Sie besuchen unser Archiv im Arnswalder Zimmer in Wunstorf.
Viele Nutzer unserer Internetseite und Leser unseres
Heimatgruß-Rundbriefes haben Texte, Bilder und andere Daten bereit gestellt.
Ihnen sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön dafür.
Übersicht: Für einen
Gesamtüberblick dient zum leichteren Suchen und Finden diese Gesamt- Übersicht über die Orte.
Im hervorgehobenen Fettdruck steht der
jeweilige Hauptort. Es folgen die jeweils zugehörigen Wohnplätze.
Zur Information: Diese Übersicht ist nicht direkt mit den Ortsbeschreibungen
verlinkt. Bitte benutzen Sie als Zugang zu den Ortsbeschreibungen die
Navigationsleiste am linken Bildschirmrand.
Von vielen Orten wurden im Laufe der Jahre aus
der Erinnerung manuell auf verschiedenste Art und Weise Pläne und
Einwohnerverzeichnisse erstellt. Die Liste bieten wir hier als Excel- Tabelle
ebenfalls zum Download an. Die Zahlenangaben stehen für die Folge und Seite im
Heimatgruß- Rundbrief.
Verzeichnis
der Ortspläne
Ortspläne
und Einwohnerlisten
Schrittweise werden ab November 2011 die
Ortspläne und Einwohnerlisten computertechnisch aufgearbeitet und auf der
Internetseite eingestellt. Der Zugang erfolgt über die Ortsbeschreibungsseite
des jeweiligen Wohnplatzes. Die vorhandene Hinterlegung wird durch einen schmalen
Rahmen um den verkleinerten Ortsplan angezeigt. Klicken Sie einfach auf das
Bild, und die Seite mit dem Ortsplan und der Einwohnerliste öffnet sich in
einem neuen Fenster.
Sind die Einwohner einer Siedlung im Hauptort
hinterlegt, so finden Sie auf der Seite einen Hinweis.
Begriffserläuterungen zu Ortsangaben:
Abfindung: Zumeist kleinste
Ländereien mit Wohnplatz, welche sogenannten „Büdnern“ als Abfindung für
geleistete Dienste vom Gutsbesitzer erhielten.
Allodial: Der Titel ist eine Form
des Eigentumsgesetzes. Er beschreibt eine Situation, in der Realvermögen (Land,
Gebäude und Befestigungen) von allen möglichen Belastungen, einschließlich
Pfandrechten, Hypotheken und Steuerverpflichtungen besessenes freies Land ist.
Der Allodial- Titel ist unübertragbar, er kann nicht durch irgendein Gesetz
oder anderen Grund genommen werden: es sind Ländereien bzw. Immobilien, die
unbeschränktes Eigentum des Inhabers sind; Gegensatz hierzu ist feudal.
Angerdorf:
Ein Angerdorf ist ein planmäßig um einen länglichen
Platz (in Form einer Spindel) angelegtes Dorf, dessen bezeichnendes Merkmal der
Anger, ein im Gemeindebesitz befindlicher Platz, ist. Er wird durch das
spindelförmige Teilen der Dorfstraße an den Dorfeingängen gebildet. Die Gehöfte
umschließen den Anger, der auch als Gemeindeweide dienen kann oder auf dem
öffentliche Gebäude (Kirche, Rathaus) stehen können.
Aue: weist auf eine
Ansiedlung an vom wechselnden Hoch- und Niedrigwasser geprägte Niederung an
Bächen und Flüssen hin. (Siehe auch -Bruch)
Abbau, Ausbau: um den Landesausbau
voran zu bringen, wurden außerhalb bestehender Siedlungen Ausbaue angelegt,
also außen liegende Siedlungsplätze. (Analogie zu Neu . . . und Kolonie)
Bahnhof: Als Siedlungsform
entstanden durch eine Haltestelle der Eisenbahn außerhalb der zugehörigen
Ansiedlung, mit bahntechnischen Einrichtungen wie Weichen, Signalen,
Umfahrungs- und Rangiergleisen usw., mit Wohnhäusern meist für Bahnbedienstete.
Oft siedelten dort auch Gewerbebetriebe an mit dazugehörigen Arbeiterwohnungen.
Bleiche: in früheren Zeiten
wurde Weißwäsche auf Wiesen ausgelegt, um sie von der Sonne bleichen zu lassen.
Bruch: Dort, wo Land und
Wasser an Bächen und Flüssen ineinander übergehen, gedeihen Wälder - die
feuchten Bruch-, Sumpf- und
Auwälder. (Siehe auch -Aue)
Burg: hier hat vor langer
Zeit einmal eine Burg gestanden.
Chausseehaus:
Als Chausseehaus, auch Chausseegeldeinnehmerhaus oder Chaussee-Einnehmerhaus, bezeichnet
man ein Wohn- und Dienstgebäude des Chausseewärters und seiner
Familie, das im Rahmen des Ausbaus der über Land führenden Straßen und Wege zu Chausseen Ende
des 18.
und Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Der Chausseewärter hatte
die Aufsicht über einen bestimmten Chausseeabschnitt und nahm das Chausseegeld (eine Art
Straßenbenutzungsgebühr oder Maut) ein. Manche Chausseehäuser waren auch Zollstationen.
Einliegerfamilie: zur Miete wohnende
Familie
Forsthaus: zu einem Gut
gehörige, fernab im Wald gelegene Siedlungsstelle, um zentral mitten im
Forstgebiet zu sein, als Wohnplatz für Förster und Waldarbeiter.
Haltepunkt: Bahnanlage ggf. mit
einfachen Bahnsteigen auf freier Bahnstrecke ohne Weichen oder weitere
bahntechnische Einrichtungen, wo Züge teils planmäßig oder auch nach Bedarf
hielten.
Heide: Arbeitersiedlung in
Heidegebieten, Wohnstelle für Land- und Forstarbeiter und Hirten, früher oft
nur saisonal bewohnt.
Kolonie: ursprünglich
Siedlungen von Einwanderern, später auch gleichbedeutend mit Ausbau, also außen
liegende Siedlungsplätze. (Analogie zu Neu . . . und Ausbau)
Kossäten: auch Kätner, Kötter usw.,
waren Dorfbewohner, die eine Kate bzw. Kotten besaßen. Der Begriff wurde ab dem
14. Jhdt. belegt.
Teerofen:
Teeröfen
dienten zur Herstellung von Holzteer und wurden zumeist in waldreichen Gegenden betrieben. Sie waren
Kohlenmeilern ähnlich und hatten gemauerte Wände. Der Holzteer entstand durch
die unvollständige Verbrennung/Verschwelung des im Inneren angezündeten Holzes.
Im Kreis Arnswalde wurden im Wesentlichen die durch Rodungen anfallenden
Baumstubben zu Holzteer verschwelt. Im Arnswalder Zimmer gibt es ein Modell
solch eines Teerofens.
Holzteer wurde lange Zeit im Holz- Schiffbau
zur Konservierung von Holz und Tauwerk verwendet. Im Salzwasser verwendete
Netze wurden ebenfalls mit Holzteer imprägniert. Auch als Schmierstoff war er
in Gebrauch. Im Kreis Arnswalde gab es einstmals 11 Teeröfen, 4 waren bis
zuletzt noch Wohnplätze.
Vorwerk: ist ein Begriff aus der Entwicklung
des Großgrundbesitzes insbesondere im Norden und Nordosten Deutschlands. Als
Vorwerk bezeichnet man einen zu einem Herrenhof/Gut gehörigen, außerhalb
gelegenen bäuerlichen Kleinstbetrieb, es ist also quasi ein Vorort mit
Ackerwirtschaft. Im Laufe der Geschichte entwickelten sich manche Vorwerke zu
selbständigen Gütern oder Dörfern.
Werder: (Werd) eine
Halbinsel oder inselartige Anhöhe in einer Niederung gelegen.
Ziegelei: Als Siedlungsform
entstanden im Umfeld von einer Ziegelei, welche oft außerhalb einer Ortschaft
in der Nähe von einer Tongrube bzw. von Brennstoffquellen lag.
(JU)