Neue Herausforderungen warten schon . . . .
„Ihr
werdet nicht vergessen“
Gedenken am
Arnswalder Stein
Sigrid Busse,
stellvertretende Heimatkreisbetreuerin und Mitglied im Redaktionsteam des
Heimatgruß-Rundbriefs hielt am Sonnabend, den 11. Mai anlässlich des 54.
Heimattreffens in Wunstorf die Gedenkansprache.
Sehr geehrte
Stellvertretende Bürgermeisterin Frau Mares, sehr geehrter Herr
Alt-Bürgermeister Beier, liebe Heimatfreunde,
im Vorfeld zu dieser
kleinen Ansprache habe ich mir einige Reden, die hier in den vergangenen Jahren
gehalten worden sind, noch einmal angesehen.
Schöne, kluge,
hoffnungsvolle, traurige, politische und private Worte sind im Verlaufe von
über 50 Jahren hier an dieser Stelle gesprochen worden. Was soll ich Ihnen, die
die ehemalige Heimat Neumark nur aus den Erzählungen der eigenen Mutter,
anderer Vertriebener und von kurzen Reiseerlebnissen her kennt, jetzt
vortragen?
Über Politik möchte
ich nicht sprechen, das macht nur wütend und traurig. Kriege gibt es immer
noch, sei es in Afghanistan oder als moderne und besonders perfide Variante in
Form von Terror, wie kürzlich bei einem sportlichen Ereignis in Boston. Ich
möchte auch nicht über die unendlich traurigen Geschichten und Erlebnisse
sprechen, die die meisten von Ihnen tief in ihren Herzen tragen, egal, ob sie
diese bereits irgendwo aufgeschrieben haben oder nicht.
Sprechen möchte ich
zu Ihnen über die Zukunft. Ja, über die Zukunft. Vielleicht denkt der eine oder
andere von Ihnen in Anbetracht seines hohen Alters: spiele ich in der Zukunft
überhaupt noch eine Rolle? Wird es mich dort noch geben? Habe ich dort einen
Platz? Ich kann Ihnen versprechen: Ja, es wird sie geben. Und wir, die
Generation der Nachgeborenen, werden dafür sorgen, dass das so ist. Vielleicht
haben Sie sich auch schon gefragt, warum wir das, was wir jetzt machen,
überhaupt tun. Wir haben ja nicht in der Neumark gelebt, wir sind nicht dort
geboren und wir sind dort nicht zur Schule gegangen und wir haben dort kein
Abitur abgelegt. Glauben Sie mir, ich habe mich das schon mehr als einmal
selbst gefragt. Die Antwort ist ganz simpel: Wir müssen das tun, wir folgen
einer inneren Stimme. Mit Befremden hören wir Zeitgenossen sagen: Das ist alles
schon so lange her, wen interessiert das noch.
Ein Sprichwort sagt:
„Wo deine Großeltern begraben sind, da ist deine Heimat.“ Vielleicht ist es
das, was uns antreibt. Das ist sicher ein Aspekt. Ein anderer ist die Tatsache,
dass das Trauma Zweiter Weltkrieg bis in die nachgeborene Generation hinein
wirkt. Eine Mutter zu haben, die den Verlust der Eltern, während sie selbst
noch ein Kind war, nie verwinden konnte; mit einem Vater zu leben, der jedes
Jahr im Februar Albträume bekommt; Tanten und Onkel zu kennen, die über das
Erlebte einfach nicht sprechen können, das hat auch unsere Generation geprägt
und beeinflusst. Manche Menschen schauen darüber hinweg, andere können das
nicht.
Zu der letzteren
Gruppe gehören wir, Angehörige der Generation, die nach Ende des Zweiten
Weltkrieges geboren wurde. Vielleicht haben wir schon als kleine Kinder
bemerkt, dass unsere Eltern irgendwie anders sind. Dass sie noch ein zweites
Zuhause haben, das weit fort und unerreichbar ist. Und das immer wieder Anlass
für Traurigkeit und Melancholie geben hat.
Für viele von uns kam
im Laufe des Lebens der Tag, an dem uns die Geschichte unserer Eltern,
Großeltern und Ahnen in den Bann zog und nicht mehr losgelassen hat. Von der
eigenen Familie ging das Interesse über für eine ganze Region jenseits der
Oder, für die Neumark. Vor allem jedoch für die dort geborenen Menschen und
deren Nachkommen, mit denen man sich wie durch ein unsichtbares Band verbunden
fühlt. Selbst wenn die Informationen über die eigene Familie spärlich sind, so
kann man doch aus den Erzählungen und Geschichten der Zeitgenossen auf das
Leben der eigenen Familie schließen. Die meisten von uns bedauern, dass sie
viel zu spät mit ihren Recherchen begonnen haben. Umso erstaunlicher ist es, zu
erleben, wie viele Details mit Hartnäckigkeit und Fleiß nach Jahrzehnten doch
noch ans Licht kommen. Die Freude darüber wird häufig mit Gleichgesinnten
geteilt. Manchmal werden dabei bisher unbekannte verwandtschaftliche
Beziehungen aufgedeckt oder Menschen finden sich wieder, die sich in den
Kriegswirren verloren hatten und jahrzehntelang nichts voneinander wussten.
Solche kleinen Wunder gibt es noch.
Die Fragen und
Nachforschungen der nachgeborenen Generation führen auch dazu, dass manch einer
Herz und Mund öffnet und über das redet, was lange hartnäckig verschwiegen
wurde. Sei es aus Scham, aus Angst, alles noch einmal zu durchleben oder
einfach, um all das Schreckliche zu vergessen oder weil die eigenen Kinder
davon nichts hören wollten.
Das Leben geht nicht
rückwärts, aber wer nach vorn strebt, sollte auch wissen, woher er kommt. Wir
haben das Erbe der Bewohner der Neumark angetreten. Das ist eine große
Verantwortung. Viele Vertriebene vertrauen uns ihre Erinnerungen an: ihre
Geschichten, ihre persönlichen Fotos, Urkunden, Ausweise, Zeugnisse, Orden,
Bilder, Bücher - eben alles, was einen Menschen oder eine Familie ausmacht. Und
ich möchte Sie ermuntern, das weiterhin zu tun und Ihre Bekannten zu bitten,
die wertvollen Erinnerungsstücke, falls in der Familie sichtbar kein Interesse
besteht, dem Heimatkreis zu überlassen. Bisher haben all diese wertvollen
Erinnerungsstücke im Archiv – hier in Wunstorf – ihr Zuhause gehabt. So wie
auch unsere Treffen hier ihren Mittelpunkt hatten. Ich sage jetzt ganz bewusst
hatten. Ob wir im nächsten Jahr noch einmal in diesem Rahmen hier an dieser
Stelle stehen werden, ist derzeit vakant. Alles im Leben hat eben seine Zeit.
So wie sich ein Leben vollendet, so endet auch eine Ära. Die Zeit der großen
Heimattreffen in Wunstorf neigt sich dem Ende zu. Mit etwas Wehmut denke ich
noch an das 40. Jahrestreffen zurück, als meine Mutter die Nachbarstochter, die
in der Bundesrepublik lebte, zum ersten Mal wiedergesehen hat. Das soll aber
kein Grund zur Traurigkeit sein. Wir sind der Stadt Wunstorf für die jahrzehntelange
Unterstützung und Treue außerordentlich dankbar. Der Name der Stadt Wunstorf
bleibt auf ewig mit Arnswalde und der Neumark verbunden.
Vor uns steht jetzt
die große Aufgabe, das Archiv in die Stiftung und in das Haus Brandenburg in
Fürstenwalde zu überführen und dort zu integrieren. Unser Wunsch ist es, alle
Archivmaterialien, also Fotos, Urkunden, Einwohnerlisten etc. zu
digitalisieren. Wie und ob das umgesetzt werden kann, wird derzeit geprüft.
Parallel dazu wird an der Erstellung von vernetzten Einwohner- und Ahnenlisten
gearbeitet. Ziel ist, dass man zu Hause am Computer nach seinen Vorfahren in
der Neumark forschen kann. Das Internet ist dabei eine große Hilfe, fast
täglich erreichen uns per E-Mail Anfragen oder Hinweise, die dann zeitnah bearbeitet
werden können. Die meisten der Interessenten aus der nachgeborenen Generation
kommen über die Internetseite des Heimatkreises Arnswalde mit uns in Kontakt.
So entstehen neue Freundschaften und die Zahl der Bewahrer Ihrer
Lebensgeschichten und der Heimat Neumark nimmt ständig zu.
Wir können deshalb
hier und heute versprechen: Ihr werdet nicht vergessen werden – eure Heimat
bleibt in unseren Herzen und in den uns überlassenen Dokumenten bewahrt, die
Geschichte der jahrhundertelangen deutschen Besiedlung jenseits der Oder wird
nicht tot geschwiegen, auch wenn dort jetzt eine andere Flagge weht und eine
andere Sprache gesprochen wird.
Der Wunsch nach einer
vollständigen Aussöhnung mit dem polnischen Volk geht leider noch nicht in
Erfüllung. Jahrhundertelang hat man sich gegenseitig unterdrückt, ermordet und
gehasst. Auf dem langen steinigen Weg von friedlicher Koexistenz über
gegenseitigen Respekt bis hin zu wirklicher Freundschaft stehen wir erst ganz
am Anfang. Dieser Weg muss gegangen werden. Vielleicht ist das schwere Opfer,
das ihre Generation bringen musste – der Verlust der Heimat - der erste Schritt
dazu.
Abschließend möchte
ich Ihnen noch ein Gedicht von Heinrich Neye vortragen. Ulrich Elsner
(Arnswalde, am Kirchhof 8) hat es eingesandt.
Erinnerungen . . .
Ich kam nach 40
Jahren in meinen Heimatort,
wo wir als Kinder
waren
und kannte niemand
dort.
Hier war ich einst
geboren und schien doch fremd zu sein,
da schlug ich -
traumverloren -
den Weg zum Friedhof
ein.
Die alte Trauerweide,
sie stand noch regenschwer,
der Eltern Gräber
beide,
ich fand sie nirgends
mehr.
Dafür sprach ich die
Namen der andern plötzlich laut,
und aus dem Dunkel
kamen
alle, altvertraut.
Die Wolters, die
Kuhrts, Paul Wüste, Frau Obst und Frieda Korff,
mir war gleich so,
als grüßte mich das
ganze Dorf.
Ich ging, bewegt von
Trauer, dennoch erfüllt von Glück,
und von der
Friedhofsmauer
sah ich voll Dank
zurück.
Feierstunde
in der Alten Abtei in Wunstorf am 12. Mai 2013
Zum
ersten Mal im Saal in der Alten Abtei traf man sich wie immer am Sonntag, um
sich mit Freunden und Bekannten auszutauschen, Fotos zu betrachten und auch
neue Menschen kennen zu lernen. Heimatkreisbetreuer Jochen Ullrich begrüßte die
Anwesenden ganz herzlich.
Liebe
Neumärker Landsleute aus dem Kreis Arnswalde, sehr geehrte stellv.
Bürgermeisterin Frau Birgit Mares als Vertreterin der Stadt, ganz
herzlich begrüße ich Sie im Rahmen des 54. Treffens in der Patenstadt Wunstorf
(64. Kreistreffen) der Arnswalder zur Feierstunde. Diesmal aus
organisatorischen Gründen hier im Saal der Alten Abtei. Mein herzlicher Dank
geht an die Stadt Wunstorf, die uns diesen Raum kurzfristig zur Verfügung
stellte. Vielleicht ist dieser Ort aber auch besonders gut geeignet für unsere
Zusammenkunft, denn das Haus beherbergt ja in der 2. Etage auch das Arnswalder
Zimmer. Einige für mich neue Besucher kann ich sehen, andere sind zwar noch nie
hier in Wunstorf gewesen, aber wir haben uns letztes oder vorletztes Jahr auf
der Busreise schon kennen lernen dürfen. Aus Polen haben wir von der Stiftung
Bonin Besuch, Herrn Majewski, Frau Piecko und Frau Radłowska.
Hierzu nachher noch etwas mehr. Seien Sie alle herzlichst willkommen! Ich will
mich kurz fassen, denn Sie sind ja hier, um Erinnerungen an die Heimat
auszutauschen und an die Kindergeneration weiterzugeben. Einige wären gerne
gekommen, doch Krankheiten sind dazwischen gekommen, ich möchte an dieser
Stelle Anne und Herbert Kniest nennen, Herbert musste sich einer
OP unterziehen, ebenso wie unsere langjährige Heimatgruß-Rundbrief-Redakteurin Ruth
Paetzold. Auch Kunibert Schmidt, der schon lange Jahre unser Archiv
betreut, ist leider erkrankt. Den genannten und allen ungenannten erkrankten
Heimatfreunden herzliche und liebe Grüße und eine schnelle Genesung!
Rückschau
auf das vergangene Jahr
Ende letzten Jahres war
ich für eine Woche zusammen mit Waldfried Schnabel im Kreis Arnswalde
und wir haben diverse Ausflüge und „Expeditionen“ unternommen. Neben vielen
verfallenen Siedlungsplätzen, wo wir überall noch Mauerreste vorfanden, haben
wir auch Fundstücke mitgebracht, z.B. aus Glambeck: beim Schloß fanden wir
zwischen den Ruinen Bruchstücke von Vorratsgefäßen und vom Speiseservice sowie
vom Forsthaus Buchthal (Wolfgang Palms Großvater war der letzte Förster,
ehe das Anwesen in den 30er Jahren aufgelassen und eingeebnet wurde), wo wir
einen emaillierten, verbeulten Topfdeckel sowie eine Scherbe eines
Aschenbechers fanden. Wir hatten ein Gespräch mit dem Bürgermeister von
Neuwedell, Herrn Andrzej Chmielewski sowie der deutschsprachigen
Frau Alicija Łukasik insbesondere auch über die diesjährigen
Feierlichkeiten zum 700jährigen Gründungsfest der Stadt Neuwedell. Das ganze
Jahr hindurch gibt es viele Veranstaltungen unter dem 700-Jahr-Banner, leider
gibt es keine deutsche Ausgabe des Veranstaltungsplanes. In Spechtsdorf
haben wir die Initiative besucht, welche interessante Ideen für die Zukunft
hat. Die Situation dort ist nicht einfach, dadurch sind die Aktivitäten sehr
begrenzt. Vielleicht kann sich das durch die Wiederinbetriebnahme der
Eisenbahnstrecke Stargard/Schneidemühl verbessern. Viele Ideen und mögliche
Kontakte sind von uns weitergegeben worden. Mit Ewa Wnuk-Gławdel
vom Drage Nationalpark Drawienski Park Narodowy in Drawno/Neuwedell und ihrem
Mann Maciej trafen wir uns im Fürstenauer Park und haben das Gelände
erkundet, der Plan von Frau Christa Mac Lean of Coll geb. von Waldow
(JG 1922!), Tochter des letzten Gutsbesitzers von Fürstenau, war eine große
Hilfe. Im HR 292 war darüber ein Bericht. In Arnswalde besuchten wir den Deutschen
Freundeskreis, der sich regelmäßig mittwochs dort in einem eigenen Raum
trifft. Frau Teresa Wiśniewska hält heute die Gruppe zusammen. Über
unsere Busreise haben Sie im letzten HR meinen Bericht lesen und vorher
schon viele Fotos sehen können- es ist für mich immer wieder beeindruckend, mit
der Erlebnisgeneration in die Heimat zu fahren, es sind immens bewegende
Erlebnisse, ich denke nur z.B. an unseren ersten Nachmittag in Steinbuscher
Eisenhammer, Glashütte usw. Etliche Teilnehmer der letztjährigen Reise haben
sich auch für dieses Jahr wieder angemeldet, ich freue mich riesig darauf, Sie
sicherlich auch!
In
allen drei Städten wurden an den Friedhöfen Blumengestecke niedergelegt
und der Verstorbenen gedacht. Im Oktober rief die Landsmannschaft zur
Bundesversammlung nach Fürstenwalde, um einen neuen Vorstand zu wählen. Wir
waren zu viert (Sigrid Busse, Silke Lüders, Waldfried Schnabel und ich) dort, wir
hatten drei Stimmen. Es gab den vielfachen Wunsch, den neuen Vorstand auch
generationsmäßig zu verjüngen- ein bislang nicht veröffentlichter Kommentar
lautet: „Leider wurde von Seiten der Wahlberechtigten die Chance zur Verjüngung
des Gremiums nicht genutzt. Das ist sehr schade im Hinblick auf die zukünftige
kontinuierliche Arbeit der Landsmannschaft.“ Nun, auf die Arbeit der Stiftung
Brandenburg soll dies keinen Einfluss haben. Unsere Internetseite ist
ein wichtiger Kontakt zu Menschen meiner Generation geworden, es kommen viele
Anfragen zu Familienzusammenhängen, in denen wir meist gut mit Informationen
weiterhelfen können. Auch Anfragen zu möglichen Kontaktpersonen in Polen gibt
es, wenn private Reisen dorthin stattfinden sollen. Im Internet sind
mittlerweile rund 80% der Dorfpläne in überarbeiteter und teils
wesentlich aktuellerer und korrigierter Form einsehbar; wer diese gerne in
Papierform möchte, kann die Pläne gegen eine kleine Gebühr auch ausgedruckt per
Post bekommen. Anfang April war in Anklam das Heimattreffen mit den
Pommern. Wir waren wieder mit unserem Büchertisch vertreten. Am Neuwedeller
Tisch gab es ein freudiges Wiedersehen nach 68 Jahren: zwei Nachbarsmädel aus
der neuen Straße 23 und 24 sahen sich hier wieder, nachdem sie sich nach der
Flucht 1945 aus den Augen verloren hatten!
Anfang
des Jahres kam es zum Zusammenschluss der Stiftung Brandenburg mit der
Stiftung Landsberg, die bislang eigenständig war. Ich begrüße diesen
Zusammenschluss sehr. Die Landsberger Heimatstube in Herford wird in absehbarer
Zeit nach Fürstenwalde umziehen. Anfang April machte ich eine Sonntagstour
durch den Kreis Arnswalde, es ging über noch hoch verschneite Wege auch nach
Steinbusch, ich musste mich doch vergewissern, dass das Kraftwerk wieder Strom
herstellt. Der Heimatgruß-Rundbrief erfreut sich einer nach wie vor etwa
gleichbleibenden Leserzahl. Wir vom Redaktionsteam danken für die vielen
Zuschriften und Telefonate mit Lob und Hinweisen. Weiterhin wollen wir
interessante Beiträge über die Heimat aus den Themenbereichen Kultur, Leben,
Wirtschaft, Landwirtschaft, Geschichte bringen, untersetzt mit Reiseberichten.
Bitte helfen Sie uns auch künftig mit Beiträgen und Hinweisen, wir nehmen diese
gerne auf!
Buchprojekt
Gärten und Parke in Brandenburg. Dr. Folkwart und Folkwin Wendland
(✝) erarbeiten ein Buch
über die ländlichen Anlagen der Mark Brandenburg und der Niederlausitz. Es
werden darin 24 Parke aus dem Kreis Arnswalde beschrieben.
Vorschau,
Zukunft
Kunibert
Schmidt hat
lange Jahre das Arnswalder Heimatarchiv betreut. Dieses Jahr hat ihm die
Gesundheit einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, er konnte die
kundige Betreuung unserer Archivbesucher in diesem Jahr nicht wie gewohnt fortsetzen.
Wir vermissen ihn sehr. und hoffen auf seine baldige Genesung, damit er wieder
im Archiv tätig sein kann. Es gebührt ihm unendlich Dank für die viele Mühe,
die er bisher hingebungsvoll geleistet hat. Wie sieht nun die Zukunft des
Arnswalder Heimatarchives aus? Nun, schon in den letzten Jahren hat sich
noch die frühere Heimatkreiskommission Gedanken darüber gemacht und auch
Gespräche mit der Stadt Wunstorf geführt, die ich bis in die jüngste
Vergangenheit fortführte. Eine Übernahme in städtische Hände ist von dort nicht
vorgesehen und auch laut unserer Satzung nicht möglich. Bereits 2010 hat sich
die Diplom- Bibliothekarin der Stiftung Brandenburg in Fürstenwalde, Frau Petzoldt,
unser Archiv hier in Wunstorf angesehen unter der Maßgabe, unsere Archivalien
dort zu integrieren. Ich bin nun mit den Fürstenwaldern dabei, die weiteren
Dinge abzuklären, dazu gehört auch die terminliche Seite. Mittelfristig werden zusammen
mit dem Landsberger und schließlich als letztem auch unserem Heimatarchiv alle
Heimatarchive der Neumark zentral im Haus Brandenburg in Fürstenwalde
zusammengeführt sein. Ich begrüßte eingangs bereits aus Polen den Besuch von
der Stiftung Bonin, Herrn Majewski, Frau Piecko und Frau Radłowska.
Das Dorf Mienken hat uns zusammen gebracht: Es gibt ein Projekt, einen
Film über das Dorf zu drehen, in dem neben heutigen Bewohnern des Dorfes auch
Mienkener aus der Zeit vor 1945 zu Wort kommen werden. Der Heimatkreis
Arnswalde wird der deutsche Partner für dieses Projekt sein, welches von der EU
unterstützt wird. Hier konnten jetzt erste persönliche Kontakte geknüpft
werden, vorhin besuchten unsere Gäste das Arnswalder Zimmer. Ein ähnliches deutsch-polnisches,
auch EU- gefördertes Projekt gibt es über das Dorf Hitzdorf,
unsere Silke Lüders als Hitzdorferin hat darüber weitere Informationen. Im
nächsten HR wird ein Aufruf an Sie alle stehen: wir bitten Sie, uns Ihre
Stammbäume oder Familiendateien zuzuschicken- egal in welcher Form. Ziel ist
es, eine umfassende Ortsfamiliendatei mit Hilfe eines modernen Genealogieprogrammes
zu erstellen; mehrere Heimatfreunde werden die Informationen aufarbeiten, und
als Spezialist in diesen Dingen ist Norbert Gschweng, dessen Vorfahren
auch aus dem Kreis Arnswalde kommen, entscheidend mit von der Partie. Unsere
Busreise wird uns vom 19. bis 22. August wieder an verschiedene
Orte im Kreis Arnswalde führen. Der genaue Reiseplan richtet sich nach den
Teilnehmern und ihren Wünschen bzw. der Befahrbarkeit der Straßen mit einem
Reisebus. Anfang Juli, wenn die letzten Anmeldungen vorliegen, nimmt der genaue
Plan Gestalt an. Und wir werden wieder viel Unterstützung von unseren Partnern
in Polen benötigen, wenn die Einzeltouren in die Heimatdörfer unternommen
werden.
„Wir
müssen Brücken schlagen . . . „
Einiges
ist getan, weitere zukünftige Dinge habe ich angekündigt. Es gibt viel und noch
lange zu tun für meine, die Bekenntnisgeneration!
·
Die
Erinnerung an über 700 Jahre deutsche Besiedlung
·
Die
Erinnerung an erlittenes Unrecht damit es sich nicht wiederholen kann – egal wo
und egal an wem.
·
Die
Kulturleistung der Vertriebenen für die geistige, wirtschaftliche und
gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands
·
Der
richtige Weg in die Zukunft braucht das Bekenntnis zur Wahrheit über die
Vergangenheit.
·
Es
ist aktuell und für die Zukunft unsere Aufgabe, Brücken zu schlagen zu unseren
östlichen Nachbarn, um die europäische Idee von einer gemeinsamen
christlich-abendländischen Heimat nicht nur formell, sondern auch in den Köpfen
und Herzen der Menschen gelebte und erlebbare Wirklichkeit werden zu lassen.
Kriegerische Überfälle auf Nachbarländer, gefolgt von Flucht, Vertreibung und
erlittenem Unrecht gehören nicht in diese, unsere Welt. Krieg, Flucht und
Vertreibung darf keine Generation mehr erleben!
Liebe
Landsleute, mit diesen Aussichten schließe ich und wünsche Ihnen jetzt noch ein
paar frohe Stunden, gute Gespräche und auf Wiedersehen im nächsten Jahr.