Heimatkreis Arnswalde
Arnswalder Heimatstube
Landsmannschaft und Stiftung Brandenburg
Gedenksteine
Heimatgruß Rundbrief
Aktuelles, Veranstaltungen
Archiv Anklam 2010
Archiv Wunstorf 2010
Archiv Heimatreise 2010
Archiv Konzert Kammerchor Münster in Reetz
Archiv Anklam 2011
Archiv Wunstorf 2011
Archiv Busreise 2011
Archiv Generationswechsel in der Heimatkreiskommission
Aktuell Brief aus Plociczno / Spechtsdorf
Archiv Anklam 2012
Archiv Wunstorf 2012
Archiv Bahnstrecke Stargard-Pila
Archiv Busreise 2012
Archiv Pommerntreffen 2013
Archiv Wunstorf 2013
Archiv Busreise 2013
Patenkreis/Patenstadt
Der Kreis Arnswalde, die Neumark
Orte, Allgemeines
Städte
Landgemeinden
Althütte
Alt Klücken
Augustwalde
Augustwalde Bahnhof
Augustwalde Ziegelei
Waidmannsruh
Berkenbrügge
Bernsee
Bußberg
Diebelbruch
Friedenau
Buchthal
Knochenmühle
Fürstenau
Glambeck
Göhren
Granow
Hagelfelde
Hassendorf
Heidekavel
Helpe
Hertelsaue
Hitzdorf
Hochzeit
Klein Silber
Klosterfelde
Kölpin
Kölzig
Kranzin
Kratznick
Kürtow
Lämmersdorf
Lenzenbruch
Liebenow
Marienwalde
Marzelle
Mienken
Neuwedell Großgut
Kummant
Mürbenfelde
Nantikow
Nemischhof
Neu Klücken
Neu Stüdnitz
Pammin
Plagow
Raakow
Radun
Regenthin
Rietzig
Röstenberg
Rohrbeck
Sammenthin
Schlagenthin
Schönfeld
Schwachenwalde
Schwerinsfeld
Sellnow
Silberberg
Sophienhof
Spechtsdorf
Steinberg
Steinbusch
Stolzenfelde
Syringe
Wardin
Wiesenwerder
Zägensdorf
Zatten
Zühlsdorf
Quellen
Familienforschung
Kontakt
Literatur, Empfehlungen
Links
Reisehinweise
Impressum
* N E U *
©Heimatkreis Arnswalde

Neue Herausforderungen warten schon . . . .

 

„Ihr werdet nicht vergessen“

Gedenken am Arnswalder Stein

Sigrid Busse, stellvertretende Heimatkreisbetreuerin und Mitglied im Redaktionsteam des Heimatgruß-Rundbriefs hielt am Sonnabend, den 11. Mai anlässlich des 54. Heimattreffens in Wunstorf die Gedenkansprache.

 

Sehr geehrte Stellvertretende Bürgermeisterin Frau Mares, sehr geehrter Herr Alt-Bürgermeister Beier, liebe Heimatfreunde,

im Vorfeld zu dieser kleinen Ansprache habe ich mir einige Reden, die hier in den vergangenen Jahren gehalten worden sind, noch einmal angesehen.

Schöne, kluge, hoffnungsvolle, traurige, politische und private Worte sind im Verlaufe von über 50 Jahren hier an dieser Stelle gesprochen worden. Was soll ich Ihnen, die die ehemalige Heimat Neumark nur aus den Erzählungen der eigenen Mutter, anderer Vertriebener und von kurzen Reiseerlebnissen her kennt, jetzt vortragen?

Über Politik möchte ich nicht sprechen, das macht nur wütend und traurig. Kriege gibt es immer noch, sei es in Afghanistan oder als moderne und besonders perfide Variante in Form von Terror, wie kürzlich bei einem sportlichen Ereignis in Boston. Ich möchte auch nicht über die unendlich traurigen Geschichten und Erlebnisse sprechen, die die meisten von Ihnen tief in ihren Herzen tragen, egal, ob sie diese bereits irgendwo aufgeschrieben haben oder nicht.

Sprechen möchte ich zu Ihnen über die Zukunft. Ja, über die Zukunft. Vielleicht denkt der eine oder andere von Ihnen in Anbetracht seines hohen Alters: spiele ich in der Zukunft überhaupt noch eine Rolle? Wird es mich dort noch geben? Habe ich dort einen Platz? Ich kann Ihnen versprechen: Ja, es wird sie geben. Und wir, die Generation der Nachgeborenen, werden dafür sorgen, dass das so ist. Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, warum wir das, was wir jetzt machen, überhaupt tun. Wir haben ja nicht in der Neumark gelebt, wir sind nicht dort geboren und wir sind dort nicht zur Schule gegangen und wir haben dort kein Abitur abgelegt. Glauben Sie mir, ich habe mich das schon mehr als einmal selbst gefragt. Die Antwort ist ganz simpel: Wir müssen das tun, wir folgen einer inneren Stimme. Mit Befremden hören wir Zeitgenossen sagen: Das ist alles schon so lange her, wen interessiert das noch.

Ein Sprichwort sagt: „Wo deine Großeltern begraben sind, da ist deine Heimat.“ Vielleicht ist es das, was uns antreibt. Das ist sicher ein Aspekt. Ein anderer ist die Tatsache, dass das Trauma Zweiter Weltkrieg bis in die nachgeborene Generation hinein wirkt. Eine Mutter zu haben, die den Verlust der Eltern, während sie selbst noch ein Kind war, nie verwinden konnte; mit einem Vater zu leben, der jedes Jahr im Februar Albträume bekommt; Tanten und Onkel zu kennen, die über das Erlebte einfach nicht sprechen können, das hat auch unsere Generation geprägt und beeinflusst. Manche Menschen schauen darüber hinweg, andere können das nicht.

Zu der letzteren Gruppe gehören wir, Angehörige der Generation, die nach Ende des Zweiten Weltkrieges geboren wurde. Vielleicht haben wir schon als kleine Kinder bemerkt, dass unsere Eltern irgendwie anders sind. Dass sie noch ein zweites Zuhause haben, das weit fort und unerreichbar ist. Und das immer wieder Anlass für Traurigkeit und Melancholie geben hat.

Für viele von uns kam im Laufe des Lebens der Tag, an dem uns die Geschichte unserer Eltern, Großeltern und Ahnen in den Bann zog und nicht mehr losgelassen hat. Von der eigenen Familie ging das Interesse über für eine ganze Region jenseits der Oder, für die Neumark. Vor allem jedoch für die dort geborenen Menschen und deren Nachkommen, mit denen man sich wie durch ein unsichtbares Band verbunden fühlt. Selbst wenn die Informationen über die eigene Familie spärlich sind, so kann man doch aus den Erzählungen und Geschichten der Zeitgenossen auf das Leben der eigenen Familie schließen. Die meisten von uns bedauern, dass sie viel zu spät mit ihren Recherchen begonnen haben. Umso erstaunlicher ist es, zu erleben, wie viele Details mit Hartnäckigkeit und Fleiß nach Jahrzehnten doch noch ans Licht kommen. Die Freude darüber wird häufig mit Gleichgesinnten geteilt. Manchmal werden dabei bisher unbekannte verwandtschaftliche Beziehungen aufgedeckt oder Menschen finden sich wieder, die sich in den Kriegswirren verloren hatten und jahrzehntelang nichts voneinander wussten. Solche kleinen Wunder gibt es noch.

Die Fragen und Nachforschungen der nachgeborenen Generation führen auch dazu, dass manch einer Herz und Mund öffnet und über das redet, was lange hartnäckig verschwiegen wurde. Sei es aus Scham, aus Angst, alles noch einmal zu durchleben oder einfach, um all das Schreckliche zu vergessen oder weil die eigenen Kinder davon nichts hören wollten.

Das Leben geht nicht rückwärts, aber wer nach vorn strebt, sollte auch wissen, woher er kommt. Wir haben das Erbe der Bewohner der Neumark angetreten. Das ist eine große Verantwortung. Viele Vertriebene vertrauen uns ihre Erinnerungen an: ihre Geschichten, ihre persönlichen Fotos, Urkunden, Ausweise, Zeugnisse, Orden, Bilder, Bücher - eben alles, was einen Menschen oder eine Familie ausmacht. Und ich möchte Sie ermuntern, das weiterhin zu tun und Ihre Bekannten zu bitten, die wertvollen Erinnerungsstücke, falls in der Familie sichtbar kein Interesse besteht, dem Heimatkreis zu überlassen. Bisher haben all diese wertvollen Erinnerungsstücke im Archiv – hier in Wunstorf – ihr Zuhause gehabt. So wie auch unsere Treffen hier ihren Mittelpunkt hatten. Ich sage jetzt ganz bewusst hatten. Ob wir im nächsten Jahr noch einmal in diesem Rahmen hier an dieser Stelle stehen werden, ist derzeit vakant. Alles im Leben hat eben seine Zeit. So wie sich ein Leben vollendet, so endet auch eine Ära. Die Zeit der großen Heimattreffen in Wunstorf neigt sich dem Ende zu. Mit etwas Wehmut denke ich noch an das 40. Jahrestreffen zurück, als meine Mutter die Nachbarstochter, die in der Bundesrepublik lebte, zum ersten Mal wiedergesehen hat. Das soll aber kein Grund zur Traurigkeit sein. Wir sind der Stadt Wunstorf für die jahrzehntelange Unterstützung und Treue außerordentlich dankbar. Der Name der Stadt Wunstorf bleibt auf ewig mit Arnswalde und der Neumark verbunden.

Vor uns steht jetzt die große Aufgabe, das Archiv in die Stiftung und in das Haus Brandenburg in Fürstenwalde zu überführen und dort zu integrieren. Unser Wunsch ist es, alle Archivmaterialien, also Fotos, Urkunden, Einwohnerlisten etc. zu digitalisieren. Wie und ob das umgesetzt werden kann, wird derzeit geprüft. Parallel dazu wird an der Erstellung von vernetzten Einwohner- und Ahnenlisten gearbeitet. Ziel ist, dass man zu Hause am Computer nach seinen Vorfahren in der Neumark forschen kann. Das Internet ist dabei eine große Hilfe, fast täglich erreichen uns per E-Mail Anfragen oder Hinweise, die dann zeitnah bearbeitet werden können. Die meisten der Interessenten aus der nachgeborenen Generation kommen über die Internetseite des Heimatkreises Arnswalde mit uns in Kontakt. So entstehen neue Freundschaften und die Zahl der Bewahrer Ihrer Lebensgeschichten und der Heimat Neumark nimmt ständig zu.

Wir können deshalb hier und heute versprechen: Ihr werdet nicht vergessen werden – eure Heimat bleibt in unseren Herzen und in den uns überlassenen Dokumenten bewahrt, die Geschichte der jahrhundertelangen deutschen Besiedlung jenseits der Oder wird nicht tot geschwiegen, auch wenn dort jetzt eine andere Flagge weht und eine andere Sprache gesprochen wird.

Der Wunsch nach einer vollständigen Aussöhnung mit dem polnischen Volk geht leider noch nicht in Erfüllung. Jahrhundertelang hat man sich gegenseitig unterdrückt, ermordet und gehasst. Auf dem langen steinigen Weg von friedlicher Koexistenz über gegenseitigen Respekt bis hin zu wirklicher Freundschaft stehen wir erst ganz am Anfang. Dieser Weg muss gegangen werden. Vielleicht ist das schwere Opfer, das ihre Generation bringen musste – der Verlust der Heimat - der erste Schritt dazu.

Abschließend möchte ich Ihnen noch ein Gedicht von Heinrich Neye vortragen. Ulrich Elsner (Arnswalde, am Kirchhof 8) hat es eingesandt.

 

Erinnerungen . . .

 

Ich kam nach 40 Jahren in meinen Heimatort,

wo wir als Kinder waren

und kannte niemand dort.

 

Hier war ich einst geboren und schien doch fremd zu sein,

da schlug ich  - traumverloren -

den Weg zum Friedhof ein.

 

Die alte Trauerweide, sie stand noch regenschwer,

der Eltern Gräber beide,

ich fand sie nirgends mehr.

 

Dafür sprach ich die Namen der andern plötzlich laut,

und aus dem Dunkel kamen

alle, altvertraut.

 

Die Wolters, die Kuhrts, Paul Wüste, Frau Obst und Frieda Korff,

mir war gleich so,

als grüßte mich das ganze Dorf.

 

Ich ging, bewegt von Trauer, dennoch erfüllt von Glück,

und von der Friedhofsmauer

sah ich voll Dank zurück.

Feierstunde in der Alten Abtei in Wunstorf am 12. Mai 2013

 

Zum ersten Mal im Saal in der Alten Abtei traf man sich wie immer am Sonntag, um sich mit Freunden und Bekannten auszutauschen, Fotos zu betrachten und auch neue Menschen kennen zu lernen. Heimatkreisbetreuer Jochen Ullrich begrüßte die Anwesenden ganz herzlich.

 

Liebe Neumärker Landsleute aus dem Kreis Arnswalde, sehr geehrte stellv. Bürgermeisterin Frau Birgit Mares als Vertreterin der Stadt, ganz herzlich begrüße ich Sie im Rahmen des 54. Treffens in der Patenstadt Wunstorf (64. Kreistreffen) der Arnswalder zur Feierstunde. Diesmal aus organisatorischen Gründen hier im Saal der Alten Abtei. Mein herzlicher Dank geht an die Stadt Wunstorf, die uns diesen Raum kurzfristig zur Verfügung stellte. Vielleicht ist dieser Ort aber auch besonders gut geeignet für unsere Zusammenkunft, denn das Haus beherbergt ja in der 2. Etage auch das Arnswalder Zimmer. Einige für mich neue Besucher kann ich sehen, andere sind zwar noch nie hier in Wunstorf gewesen, aber wir haben uns letztes oder vorletztes Jahr auf der Busreise schon kennen lernen dürfen. Aus Polen haben wir von der Stiftung Bonin Besuch, Herrn Majewski, Frau Piecko und Frau Radłowska. Hierzu nachher noch etwas mehr. Seien Sie alle herzlichst willkommen! Ich will mich kurz fassen, denn Sie sind ja hier, um Erinnerungen an die Heimat auszutauschen und an die Kindergeneration weiterzugeben. Einige wären gerne gekommen, doch Krankheiten sind dazwischen gekommen, ich möchte an dieser Stelle Anne und Herbert Kniest nennen, Herbert musste sich einer OP unterziehen, ebenso wie unsere langjährige Heimatgruß-Rundbrief-Redakteurin Ruth Paetzold. Auch Kunibert Schmidt, der schon lange Jahre unser Archiv betreut, ist leider erkrankt. Den genannten und allen ungenannten erkrankten Heimatfreunden herzliche und liebe Grüße und eine schnelle Genesung!

 

Rückschau auf das vergangene Jahr

Ende letzten Jahres war ich für eine Woche zusammen mit Waldfried Schnabel im Kreis Arnswalde und wir haben diverse Ausflüge und „Expeditionen“ unternommen. Neben vielen verfallenen Siedlungsplätzen, wo wir überall noch Mauerreste vorfanden, haben wir auch Fundstücke mitgebracht, z.B. aus Glambeck: beim Schloß fanden wir zwischen den Ruinen Bruchstücke von Vorratsgefäßen und vom Speiseservice sowie vom Forsthaus Buchthal (Wolfgang Palms Großvater war der letzte Förster, ehe das Anwesen in den 30er Jahren aufgelassen und eingeebnet wurde), wo wir einen emaillierten, verbeulten Topfdeckel sowie eine Scherbe eines Aschenbechers fanden. Wir hatten ein Gespräch mit dem Bürgermeister von Neuwedell, Herrn Andrzej Chmielewski sowie der deutschsprachigen Frau Alicija Łukasik insbesondere auch über die diesjährigen Feierlichkeiten zum 700jährigen Gründungsfest der Stadt Neuwedell. Das ganze Jahr hindurch gibt es viele Veranstaltungen unter dem 700-Jahr-Banner, leider gibt es keine deutsche Ausgabe des Veranstaltungsplanes. In Spechtsdorf haben wir die Initiative besucht, welche interessante Ideen für die Zukunft hat. Die Situation dort ist nicht einfach, dadurch sind die Aktivitäten sehr begrenzt. Vielleicht kann sich das durch die Wiederinbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Stargard/Schneidemühl verbessern. Viele Ideen und mögliche Kontakte sind von uns weitergegeben worden. Mit Ewa Wnuk-Gławdel vom Drage Nationalpark Drawienski Park Narodowy in Drawno/Neuwedell und ihrem Mann Maciej trafen wir uns im Fürstenauer Park und haben das Gelände erkundet, der Plan von Frau Christa Mac Lean of Coll geb. von Waldow (JG 1922!), Tochter des letzten Gutsbesitzers von Fürstenau, war eine große Hilfe. Im HR 292 war darüber ein Bericht. In Arnswalde besuchten wir den Deutschen Freundeskreis, der sich regelmäßig mittwochs dort in einem eigenen Raum trifft. Frau Teresa Wiśniewska hält heute die Gruppe zusammen. Über unsere Busreise haben Sie im letzten HR meinen Bericht lesen und vorher schon viele Fotos sehen können- es ist für mich immer wieder beeindruckend, mit der Erlebnisgeneration in die Heimat zu fahren, es sind immens bewegende Erlebnisse, ich denke nur z.B. an unseren ersten Nachmittag in Steinbuscher Eisenhammer, Glashütte usw. Etliche Teilnehmer der letztjährigen Reise haben sich auch für dieses Jahr wieder angemeldet, ich freue mich riesig darauf, Sie sicherlich auch!

In allen drei Städten wurden an den Friedhöfen Blumengestecke niedergelegt und der Verstorbenen gedacht. Im Oktober rief die Landsmannschaft zur Bundesversammlung nach Fürstenwalde, um einen neuen Vorstand zu wählen. Wir waren zu viert (Sigrid Busse, Silke Lüders, Waldfried Schnabel und ich) dort, wir hatten drei Stimmen. Es gab den vielfachen Wunsch, den neuen Vorstand auch generationsmäßig zu verjüngen- ein bislang nicht veröffentlichter Kommentar lautet: „Leider wurde von Seiten der Wahlberechtigten die Chance zur Verjüngung des Gremiums nicht genutzt. Das ist sehr schade im Hinblick auf die zukünftige kontinuierliche Arbeit der Landsmannschaft.“ Nun, auf die Arbeit der Stiftung Brandenburg soll dies keinen Einfluss haben. Unsere Internetseite ist ein wichtiger Kontakt zu Menschen meiner Generation geworden, es kommen viele Anfragen zu Familienzusammenhängen, in denen wir meist gut mit Informationen weiterhelfen können. Auch Anfragen zu möglichen Kontaktpersonen in Polen gibt es, wenn private Reisen dorthin stattfinden sollen. Im Internet sind mittlerweile rund 80% der Dorfpläne in überarbeiteter und teils wesentlich aktuellerer und korrigierter Form einsehbar; wer diese gerne in Papierform möchte, kann die Pläne gegen eine kleine Gebühr auch ausgedruckt per Post bekommen. Anfang April war in Anklam das Heimattreffen mit den Pommern. Wir waren wieder mit unserem Büchertisch vertreten. Am Neuwedeller Tisch gab es ein freudiges Wiedersehen nach 68 Jahren: zwei Nachbarsmädel aus der neuen Straße 23 und 24 sahen sich hier wieder, nachdem sie sich nach der Flucht 1945 aus den Augen verloren hatten!

Anfang des Jahres kam es zum Zusammenschluss der Stiftung Brandenburg mit der Stiftung Landsberg, die bislang eigenständig war. Ich begrüße diesen Zusammenschluss sehr. Die Landsberger Heimatstube in Herford wird in absehbarer Zeit nach Fürstenwalde umziehen. Anfang April machte ich eine Sonntagstour durch den Kreis Arnswalde, es ging über noch hoch verschneite Wege auch nach Steinbusch, ich musste mich doch vergewissern, dass das Kraftwerk wieder Strom herstellt. Der Heimatgruß-Rundbrief erfreut sich einer nach wie vor etwa gleichbleibenden Leserzahl. Wir vom Redaktionsteam danken für die vielen Zuschriften und Telefonate mit Lob und Hinweisen. Weiterhin wollen wir interessante Beiträge über die Heimat aus den Themenbereichen Kultur, Leben, Wirtschaft, Landwirtschaft, Geschichte bringen, untersetzt mit Reiseberichten. Bitte helfen Sie uns auch künftig mit Beiträgen und Hinweisen, wir nehmen diese gerne auf!

Buchprojekt Gärten und Parke in Brandenburg. Dr. Folkwart und Folkwin Wendland () erarbeiten ein Buch über die ländlichen Anlagen der Mark Brandenburg und der Niederlausitz. Es werden darin 24 Parke aus dem Kreis Arnswalde beschrieben.

 

Vorschau, Zukunft

Kunibert Schmidt hat lange Jahre das Arnswalder Heimatarchiv betreut. Dieses Jahr hat ihm die Gesundheit einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht, er konnte die kundige Betreuung unserer Archivbesucher in diesem Jahr nicht wie gewohnt fortsetzen. Wir vermissen ihn sehr. und hoffen auf seine baldige Genesung, damit er wieder im Archiv tätig sein kann. Es gebührt ihm unendlich Dank für die viele Mühe, die er bisher hingebungsvoll geleistet hat. Wie sieht nun die Zukunft des Arnswalder Heimatarchives aus? Nun, schon in den letzten Jahren hat sich noch die frühere Heimatkreiskommission Gedanken darüber gemacht und auch Gespräche mit der Stadt Wunstorf geführt, die ich bis in die jüngste Vergangenheit fortführte. Eine Übernahme in städtische Hände ist von dort nicht vorgesehen und auch laut unserer Satzung nicht möglich. Bereits 2010 hat sich die Diplom- Bibliothekarin der Stiftung Brandenburg in Fürstenwalde, Frau Petzoldt, unser Archiv hier in Wunstorf angesehen unter der Maßgabe, unsere Archivalien dort zu integrieren. Ich bin nun mit den Fürstenwaldern dabei, die weiteren Dinge abzuklären, dazu gehört auch die terminliche Seite. Mittelfristig werden zusammen mit dem Landsberger und schließlich als letztem auch unserem Heimatarchiv alle Heimatarchive der Neumark zentral im Haus Brandenburg in Fürstenwalde zusammengeführt sein. Ich begrüßte eingangs bereits aus Polen den Besuch von der Stiftung Bonin, Herrn Majewski, Frau Piecko und Frau Radłowska. Das Dorf Mienken hat uns zusammen gebracht: Es gibt ein Projekt, einen Film über das Dorf zu drehen, in dem neben heutigen Bewohnern des Dorfes auch Mienkener aus der Zeit vor 1945 zu Wort kommen werden. Der Heimatkreis Arnswalde wird der deutsche Partner für dieses Projekt sein, welches von der EU unterstützt wird. Hier konnten jetzt erste persönliche Kontakte geknüpft werden, vorhin besuchten unsere Gäste das Arnswalder Zimmer. Ein ähnliches deutsch-polnisches, auch EU- gefördertes Projekt gibt es über das Dorf Hitzdorf, unsere Silke Lüders als Hitzdorferin hat darüber weitere Informationen. Im nächsten HR wird ein Aufruf an Sie alle stehen: wir bitten Sie, uns Ihre Stammbäume oder Familiendateien zuzuschicken- egal in welcher Form. Ziel ist es, eine umfassende Ortsfamiliendatei mit Hilfe eines modernen Genealogieprogrammes zu erstellen; mehrere Heimatfreunde werden die Informationen aufarbeiten, und als Spezialist in diesen Dingen ist Norbert Gschweng, dessen Vorfahren auch aus dem Kreis Arnswalde kommen, entscheidend mit von der Partie. Unsere Busreise wird uns vom 19. bis 22. August wieder an verschiedene Orte im Kreis Arnswalde führen. Der genaue Reiseplan richtet sich nach den Teilnehmern und ihren Wünschen bzw. der Befahrbarkeit der Straßen mit einem Reisebus. Anfang Juli, wenn die letzten Anmeldungen vorliegen, nimmt der genaue Plan Gestalt an. Und wir werden wieder viel Unterstützung von unseren Partnern in Polen benötigen, wenn die Einzeltouren in die Heimatdörfer unternommen werden.

 

Wir müssen Brücken schlagen . . . „

Einiges ist getan, weitere zukünftige Dinge habe ich angekündigt. Es gibt viel und noch lange zu tun für meine, die Bekenntnisgeneration!

·         Die Erinnerung an über 700 Jahre deutsche Besiedlung

·         Die Erinnerung an erlittenes Unrecht damit es sich nicht wiederholen kann – egal wo und egal an wem.

·         Die Kulturleistung der Vertriebenen für die geistige, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands

·         Der richtige Weg in die Zukunft braucht das Bekenntnis zur Wahrheit über die Vergangenheit.

·         Es ist aktuell und für die Zukunft unsere Aufgabe, Brücken zu schlagen zu unseren östlichen Nachbarn, um die europäische Idee von einer gemeinsamen christlich-abendländischen Heimat nicht nur formell, sondern auch in den Köpfen und Herzen der Menschen gelebte und erlebbare Wirklichkeit werden zu lassen. Kriegerische Überfälle auf Nachbarländer, gefolgt von Flucht, Vertreibung und erlittenem Unrecht gehören nicht in diese, unsere Welt. Krieg, Flucht und Vertreibung darf keine Generation mehr erleben!

 

Liebe Landsleute, mit diesen Aussichten schließe ich und wünsche Ihnen jetzt noch ein paar frohe Stunden, gute Gespräche und auf Wiedersehen im nächsten Jahr.