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Kietz (2759), poln.: Chyżne

 

Dorf und Fischerdorf nahe bei Reetz

 

Lage

Geographische Koordinaten: 53°15'20“ N, 15°32‘20“ E

Ca. 500 m westsüdwestlich vom Ortskern von Reetz/Recz

 

 

 

 

Geschichte

Ein gebogen verlaufender Weg, der am Bergmühlenfließ endet.

Kietz bei Reetz war ursprünglich eine wendische Burgsiedlung, gleich südlich des Klosterberges gelegen, auf welchem 1294 ein Zisterzienserinnenkloster auf den zerfallenen Resten einer weiteren wendischen Burganlage entstand. Kietz wurde am 01.04.1938 in Reetz eingegliedert. (JU)

 

 

W. Schumacher schreibt 1937:

 

„Ein ganz sonderbares Gebilde ist das Dörfchen Kietz. Noch immer hat es seine Selbständigkeit gewahrt, obgleich es unmittelbar am Stadtrande liegt und die winzige Feldmark von der Reetzer Stadtfeldmark gänzlich umschlossen ist. Wer ahnt bei der Anfahrt nach Reetz von Arnswalde her, daß der kurze Straßenbogen vor dem Stadtkern ein selbständiges Dorf ist?

Nach Umfang der Gemarkung (knapp 100 Hektar und Einwohnerzahl 105 einschließlich Dammühle und Neumühle) ist Kietz eine Zwergsiedlung. Weit abseits vom Ort liegt die kleine Feldmark. In rechteckigem Streifen zieht sie von den Kleebergen zum sterbenden Kreuzsee hernieder.

1590 erfahren wir im Erbregister des Amtes Reetz die Namen der 11 Kietzer Familien und ihre Abgaben an das Amt. Bei der Hufenklassifikation finden wir nur einen Namen wieder: Wendland. Damals hatte jeder Kietzer nur einen Kohlhof und gewann ein Fuder Heu. Sie beschwerten sich über ungemessene Hand= und Fußdienste bei Tag und Nacht, wie es vom Amt gerade verlangt würde. Von ihrem wenigen Land könnten sie nicht einmal eine Kuh durchfüttern. Sie hätten Land von der Stadt gepachtet und zögen von der Stadt Verdienst und Nutzen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählte Kietz (als Fischerdorf bezeichnet) 61 Menschen auf 12 Feuerstellen, nämlich 11 Kossäten= oder Gärtnerfamilien und 1 Einliegerfamilie.“ (WSKA)

 

Wirtschaft

Fischer- und Bauernsiedlung

 

Heute

Wohnsiedlung von Reetz/Recz; teils alte, teils renovierte und teils ganz neue Gebäude

 

 

 

Kietz (07/2010, JU)